7Trees | Präses pflanzt Baum der Hoffnung

Es ist ein Zeichen der Hoffnung darauf, dass das Leben weitergeht und dass es anders möglich ist als bisher: Am Mittwoch, 5. Oktober, hat unser Präses, Dr. Thorsten Latzel, hier bei uns am Haus der Stille einen Apfelbaum gepflanzt. Der Boskoop ist eine alte Apfelsorte und steht für Schönheit und Reichtum der Schöpfung, die es für die Menschen zu bewahren und auch neu zu entdecken gilt. Dieser spät tragende Apfelbaum mit gut lagerbaren Früchten erweitert unsere bestehende acht-stämmige Streuobstwiese ideal und trägt zu unserer nachhaltigen Wirtschaftsweise bei.

Wir sind damit einer von sieben Orten, die Präses Latzel für die Aktion „7 Trees – 7 Weisen neu zu leben“ ausgewählt hat. „Unsere bisherige Art zu essen kaufen, wirtschaften, reisen, konsumieren zerstört die Schöpfung, mit und von der wir leben“, erläuterte er. Doch „wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, soll Martin Luther gesagt haben. So hat Präses Latzel etwa auch am Campus Sankt Augustin der Hochschule Bonn / Rhein-Sieg einen Hoffnungsbaum für neue Weisen des Forschungslebens gepflanzt sowie auf einem biodiversen Friedhof in Mönchengladbach, in einem Gemeindegarten in Aachen und an einem Kindergarten in Bonn, der auf biofaire Ernährung setzt. Diese Projekte sind Vorbilder dafür, das Leben mit einer mutigen Haltung auszurichten am Einklang mit Gottes Schöpfung. Als springenden Punkt der Aktion betonte Latzel: „Wir pflanzen den Baum hier an einen sehr besonderen Ort, der von Ruhe und Schweigen geprägt ist. Das ebnet den Weg für einen neuen Blick auf diese Welt und es befreit von dem „immer mehr und immer größer“. Diesen neuen Blick brauchen wir.“

Wir als Haus der Stille stehen mit unserer Arbeit für eine ökologische und praktische Spiritualität ein, die 2021 unter der Leitung von Pfarrerin Irene Hildenhagen konkretisiert wurde im Projekt „Silence for future“: Das Kursprogramm lädt zum Innehalten und Neuorientieren ein, denn „wer aus der Stille heraus handelt, begreift die Welt nicht als zu unterwerfendes Gegenüber, sondern vielmehr als Mitwelt und sich selbst als Teil von ihr“, sagte Pfarrer Martin Lenz als Einleitung in eine gemeinsame Stille zu Beginn der Zeremonie. Darum bieten wir seit unserer Gründung 1992 nur vegetarische Verpflegung mit möglichst regionalen Zutaten an. Wir wirtschaften dabei so, dass praktisch keine Lebensmittel weggeschmissen werden müssen. Unsere Hauswirtschaftsleiterin Gabi Hecken-Neitzert nannte ein Beispiel: Ein runder Obstkuchen wird zum Nachmittagskaffee in 16 (statt wie üblich: zwölf) Stücke geschnitten – so bleiben keine Reste auf den Tellern der Gäste, die vom Mittagessen eigentlich noch gut gesättigt sind. Dennoch genießen und feiern Gäste wie Beschäftigte im Haus der Stille die Köstlichkeit der eigenen Küche. Apfel-Zwiebel-Schmalz, Apfel-Wein-Kompott und Apfel-Kastanien-Brot: Aus der unspektakulären Zutat Apfel hat die Küche des Hauses der Stille zur Baumpflanzung sechs verschiedene Häppchen hergestellt und ihre saisonale Kreativität bewiesen.

Haben wir Sie neugierig gemacht?

Kursangebote, um ökologische Spiritualität in tiefer Verbindung mit der Natur zu üben:

  • Im Rhythmus der Schöpfung – mit den Jahreszeiten leben“, viermal online ab 4. März 2023, je 10:00-11:00 und 16:00-17:00 Uhr
  • Die Kunst, aus der Fülle zu leben – eine Weiterbildung zu spiritueller Resilienz“, 24.-28. April und 11.-15. September 2023 im Haus der Stille
  • Stauen, Loslassen, Widerstehen – Vertiefung der Kontemplation mit Atemarbeit“, 28. April – 5. Mai 2023 im Haus der Stille

https://haus-der-stille.ekir.de/inhalt/kurskalender/